Und was machen Sie bei CONTENTshift, Darja Gutnick?
Wir von 12grapes haben uns darauf spezialisiert, Investoren und Acceleratoren eine schnelle Teamdiagnostik anzubieten. Das heißt: Wir helfen dabei, Teampotential zu bestimmen und Stärken und Schwächen eines Teams zu benennen. Wir sind ein Team aus Psychologen, Data Scientists und Data Engineers. Wir haben ein Verfahren entwickelt, mit dem wir die Faktoren messen können, die Teams erfolgreich machen. Bei CONTENTshift ist diese Diagnostik vor allem Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung des Teams. Hier ist es insbesondere unsere Aufgabe, die Start-ups im Programm zu begleiten, ihr Potential zu erfassen, um es dann gemeinsam weiterzuentwickeln. Zu diesem Zweck haben wir bestimmte Tools entwickelt. Unsere Arbeit basiert zum Teil auf psychologischen Prädiktorenmodellen und zum Teil auf Artificial Intelligence, das heißt Machine Learning und Emotional Recognition.
Wie genau gehen Sie vor?
Es wird einen interaktiven E-Mail-Kurs geben, in dem sich die Start-ups intensiv mit bestimmten Themen auseinandersetzen. Hierzu gehört auch das Team als Grundlage des Start-ups. Es geht dabei um Fragen wie „Was ist unsere gemeinsame Vision?“ oder „Welche Ziele haben wir für die nächsten 12 Monate“? Dabei wird auch geschaut, wie Aufgaben im Team verteilt werden, wie kommuniziert wird, welche Vereinbarung es gibt, um effektives Arbeiten sicherzustellen. Zu diesen Fragen bieten wir Übungen an, die diskutiert und ausgearbeitet werden. Im weiteren Fortlauf des Programms gibt es einen Workshop, in dem es darum geht, gemeinsam Herausforderungen zu meistern.
Sie legen Ihren Fokus also auf die Stärkung der Team-Arbeit?
Ja. Wir betrachten unsere Arbeit als Grundlage für das inhaltliche Arbeiten. Es gibt ja viele Mentoren und Juroren, die aus der Branche kommen und wertvollen Input liefern. Aber Teams scheitern eben oft an der Teamarbeit. Deshalb ist es spannend zu schauen, wie weit jeder Einzelne aus seiner Komfortzone heraustreten will. In unserer Arbeit werden Faktoren sichtbar, die wir nicht als „harte Faktoren“ sehen, aber die trotzdem ein Hindernis darstellen auf dem Weg zum Erfolg.
Sie arbeiten mit vielen Acceleratoren. Wodurch zeichnet sich CONTENTshift aus?
CONTENTshift ist ein Accelerator, der aus einer bestimmten Branche kommt – das ist ja nicht immer so. Und es ist von großem Vorteil. Die Wahl der Mentoren und Juroren passt so besonders gut zu den Gründern, alle Teilnehmer stehen vor ähnlichen Herausforderungen und es kann einen engen Austausch geben. Hinzu kommt: Die Teams, die wir gesehen haben, stecken alle in ähnlichen Phasen. CONTENTshift hat es also geschafft, Teams anzusprechen, die schnell von einander lernen können. Davon können alle Start-ups profitieren.
Interview: Christiane Petersen