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Content-Start-up des Jahres 2016

Papego

„CONTENTshift ist der Rückenwind, den wir brauchen.“

Karl-Ludwig von Wendt

Das Finale ist erreicht, die Jury hat entschieden: Papego ist der Gewinner bei CONTENTshift 2016 und zum "Content-Start-up des Jahres" gekürt worden. "Papego hat das Potential, ein Branchenstandard zu werden – national wie international. Mit Papego gelingt ein wichtiger Brückenschlag zwischen analogem und physischem Produkt“, begründete Jury-Sprecher Michael Adams die Entscheidung heute Nachmittag auf der Frankfurter Buchmesse. Bei Gründer Karl-Ludwig von Wendt ist die Freude groß: „Ich bin sehr glücklich. Und wenn ich es mir erlauben könnte, dann würde ich den Scheck in sechs Teile teilen und mit den anderen nominierten Start-ups teilen“, so der Gewinner in seiner Dankesrede. Er kann sich über eine Förderprämie von 10.000 Euro freuen.

Die Papego-App ermöglicht es, gedruckte Bücher auf dem Smartphone oder dem Tablet weiterzulesen. Nutzer müssen dazu lediglich die zuletzt gelesene Seite ihres Buches mit dem Handy fotografieren und können dann bis zu 25% des Buchs mobil weiterlesen. Umgekehrt zeigt die E-Reading-App die Seitenzahlen des Papierbuches an. Die Branche hat das Potential der Idee bereits erkannt, Papego-fähige Bücher erscheinen schon bei Piper und im Berlin Verlag.


Herr von Wendt, Sie sind dieses Jahr zum "Content-Start-up des Jahres“ gewählt worden. Eine Überraschung für Sie?
Sagen wir so: Damit gerechnet habe ich nicht. Ich habe gehofft, dass wir zumindest in die Endrunde kommen. Danach war es ein Glücksspiel, jedes der anderen nominierten Start-ups hätte den Preis genauso verdient wie wir. Der Jury kann die Entscheidung nicht leicht gefallen sein. Es war toll, dass beim finalen Pitch dann EU-Kommissar Günther Oettinger dabei war – er hat sich für Papego sehr interessiert und auch detailliert nachgefragt. Dass er dabei war, hat der ganzen Veranstaltung noch einmal eine besondere Feierlichkeit und weitere Dimension gegeben, die uns geehrt hat.

Ein Blick zurück auf die letzten Monate: Wie war es für Sie, bei CONTENTshift mitzumachen?
Es hat uns großen Spaß gemacht. Als Start-up arbeiten wir viel und erleben dabei oft auch Rückschläge. Es tut gut, zu sehen, dass es anderen ähnlich geht und dass das dazugehört. Auch menschlich gesehen war es eine sehr gute, angenehme Erfahrung. Und es hat uns auch wirklich weitergebracht. Das lag zunächst daran, dass wir gemeinsam als Team an Aufgaben und Fragestellungen gearbeitet haben. Das Wichtigste waren aber die Kontakte zu den Jurymitgliedern, zu Coaches und Partnern von CONTENTshift. Diese Gespräche und Kontakte waren und sind sehr wertvoll und wir werden sie sicher fortsetzen können. Die Juroren und Coaches haben immer wieder nachgehakt, Dinge hinterfragt, die uns selbstverständlich schienen, so dass ein intensiver Prozess in Gang gekommen ist. Wir haben dabei zum Beispiel erkannt, dass der Anwendungsbereich von Papego viel größer ist als wir selbst bisher gedacht hatten. Und natürlich gab es auch eine intensive mediale Berichterstattung und professionelle Öffentlichkeitsarbeit rund um den Wettbewerb, die uns als Start-up sehr weiterhilft.

Wie geht es jetzt konkret weiter für Sie?
Erst einmal müssen wir nach diesem Höhenflug auf den Boden der Tatsachen: Die Branche ist die Branche – jeder einzelne Verlag muss von uns überzeugt werden, Titel für Titel. Mit CONTENTshift haben wir jetzt den Rückenwind, den wir brauchen. Aber ich bleibe da realistisch: Die Branche braucht noch ein bisschen mehr von dem CONTENTshift-Spirit. Auf jeden Fall haben sich durch die Zusammenarbeit mit der Jury interessante Türen für uns geöffnet – noch ist nichts konkret, aber wir bleiben zum Thema Kooperation im Gespräch.

Hilft Ihnen das Preisgeld weiter?
Auf jeden Fall. Wir finanzieren uns ja selber und leben von Ersparnissen. 10.000 Euro sind für uns ein beträchtlicher Betrag, der uns zu einem längeren Atem verhilft.

Was würden Sie Start-ups raten, die mit dem Gedanken spielen, sich im nächsten Jahr bei CONTENTshift zu bewerben?
Ich würde jedem raten: Mitmachen! Dabei sein ist hier schon sehr viel. Auch wenn man nicht in die letzte Runde kommt, ist die Ausarbeitung für den Pitch eine sehr gute Sache. Ich bin ja auch Autor, als ich angefangen habe zu schreiben, haben mich Schreibwettbewerbe weitergebracht. Mit jedem einzelnen wurde ich besser. Genau so ist es mit den Pitches auch – jeder einzelne trainiert. Und: Allein schon durch die Teilnahme macht man auf sich aufmerksam. Die Jury setzt sich aus sehr interessanten Branchenexperten zusammen, die alle Sparten abdecken. Durch den Kontakt zu den und die Präsentation vor den Juroren kann man viel lernen. Und dann heißt es, das Beste aus der eigenen Idee zu machen. Und fest an sie zu glauben.

Bei Ihnen und Papego hat es funktioniert – herzlichen Glückwunsch noch einmal!
Danke! Eines will ich aber noch loswerden: Es ist toll, mit was für einem Engagement und mit wie viel Herzblut sich Menschen im Börsenverein dahinterklemmen, in der Branche etwas in Bewegung zu bringen, zu vernetzen und zu pushen. So etwas ist für einen Branchenverband absolut nicht selbstverständlich – umso schöner ist es zu sehen, wie professionell, gut und gewinnbringend das Projekt aufgezogen ist. Danke dafür.

Interview: Christiane Petersen


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